Die Kompression....

-- WICHTIGES AN DIESER STELLE --

Stammtische: KawasakiS NRW 04. od. 18.05.2024 im Bergischen (inkl. Tour)

  • ...meines Motors - ich fahre ja ne ZRX 1200 S, BJ. 01 - wurde gestern bei der 36.000 KM-Inspektion geprüft.


    Ich sag Euch, mein Mopped hat Dampf!!!! 8)


    Die Zylinder haben zwischen 14,3 bis 14, 5 bar Druck!!! :pardon:


    Sie hat lt. Herstellerangaben 10,1.


    Ich finds net schlecht. :daumen:


    Wie ist es bei Euren Moppeds so?

  • hi,
    glückwunsch zu dem guten ergebniss.
    aber das 10:1 ist das verdichtungsverhältniss, nicht der kompressionsdruck, der bei dir gemessen wurde.
    gruß kambi

  • Ist das nicht dasselbe?


    Auf der anderen Seite: Ich bin Bürokaufmann und EDV-Dozent. Ich glaub, ich muß das nicht wissen. ;)

  • kompression is im handbuch mit 910-1400 kPa angegeben. (kilopaskal - also Luftdruck).


    aber wirklich kenne ich mich damit och ned aus...


    unwissenden gruss
    fundolf

  • Aber beides hat doch was mit Verdichtung zu tun.
    Hat das Kind nicht dann nur einen anderen namen? Und ne andere Maßeinheit?

  • Hallo
    Ich bin zwar kein gelernter Mechaniker sondern e Heizungsbauer, hab awa trotzdem e bisje Ahnung und hoffe dass ich das jetzt gleich richtig erkläre.
    Also, der Kompressionsdruck ist der Druck den der Kolben bei verdichten erzeugt ( also beim hochgehen, oder bei der Aufwärtsbewegung). Der Kompressionsdruck steht in keinen Papieren oder Anleitungen, weil jeder Motor einen Anderen Druck hat. Ob der Motor, oder der Zylinder 10 bar oder 15 bar drückt ist im Prinzip egal solange alle 4 Zylinder etwa den gleichen Druck haben.Gedanken mache würd ich mir nur, wenn ein oder zwei Zylinder hohe Druckdifferenzen hätten, zB, 3 Zylinder drücken 15 bar und einer drückt 10 bar. Dann ist irgendwo wat kaputt.
    Das Verdichtungsverhältnis kann ich leider net mehr erklären ( weiß net mehr genau wie das war mit dem 10:1 zB. ). Nur mit dem Kompressionsdruck hats nix zu tun. Du kannst dei Verdichtungsverhältnis ja auch ändern indem du zB. den Zylinderkopf abschleifen tust oder eine dünnere Dichtung einbaust. Dann haste ein wenig mehr Dampf den man awa alleine net so merkt.
    So genug jetzt sonst schreib ich moje früh noch.
    Hoffe ich konnte das Verständlich und auch richtig erklären.


    Grüße Michel

    Grüße Michel


    ZRX fahren is geil

  • Joa, damit kann ich mich abfinden. :)


    OK, meine Zylinder von 1 bis 4 haben ein Unterschied von grad mal 0.3 bar.


    Und das ist gut. :daumen:

  • das verdichtungsverhältnis wären, hielte der motor vielleicht mal 50-100 flotte kilometer, dann wär´ er gänzlich hinüber......

  • VH = Hubvolumen (Kolbenhub * Kolbenfläche)


    VK oder VC = Kompressionsvolumen


    Das Verdichtungsverhältnis eines Ottomotors bei KFZ, welcher für Normalbenzin ausgelegt ist, liegt typisch bei 9,2:1, teilweise werden bis zu 14:1 verwendet. Bei Dieselmotoren liegt die Verdichtung prinzipbedingt höher, ein typischer Wert bei direkteinspritzenden Dieseln bei PKW ist 19,5:1. Auf Zuverlässigkeit optimierte Flugmotoren, die mit AVGAS betrieben werden, laufen oft mit nur 7:1.


    Mit höherem Verdichtungsverhältnis steigt der Wirkungsgrad an, gleichzeitig nimmt bei Ottomotoren allerdings auch die Klopfneigung zu. Das Klopfen kann wiederum durch Benzin mit höherem Oktanwert, Optimierung der Brennraumform oder den Einsatz mehrerer Zündkerzen reduziert werden. Teilweise wird auch ein Klopfsensor eingesetzt, der bei minderwertigem Benzin den Zündzeitpunkt in Richtung spät verlegt.


    Als grober Anhaltswert bei niedrigen Werten gilt die Reduzierung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs um 5% bei einer Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses um einen Punkt. Dadurch, dass gleichzeitig auch die thermischen Verluste überproportional zunehmen, wird ein Optimum überschritten, wenn bei einer Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses die thermodynamisch bedingte Wirkungsgradverbesserung durch die thermischen Verluste wieder egalisiert wird. In der Praxis wird jedoch schon früher begrenzt, da der bauliche Aufwand des Motors sonst zu hoch würde.


    Mit der Dicke der Zylinderkopfdichtung kann in geringem Maße Einfluss auf das Verdichtungsverhältnis genommen werden. Weiterhin wird bei dem im Rahmen einer Überholung notwendigen Planschleifen des Zylinderkopfes teilweise mehr Material abgenommen, um die Verdichtung, und damit die Leistung und den Wirkungsgrad geringfügig zu erhöhen.



    :irre: SO MÄNNERS ALLES KAPPIERT?????

  • Bei Betrieb des Motors sind Druck, Temperatur und Verdichtungsverhältnis nach den Gesetzen der Thermodynamik miteinander verknüpft. In einem dreidimensionalen Diagramm, das diese drei Größen als Achsen hat, sind keine beliebigen Kombinationen dieser drei Größen möglich, sondern nur solche, die sich auf einer bestimmten mehr oder weniger kompliziert geformten Fläche befinden (P-V-T-Diagramm). Dass insofern der Druck innerhalb des Zylinders auch von der Temperatur abhängt ist einer der Gründe, warum nicht der Druck bei laufendem Motor als Messgröße verwendet wird. Stattdessen wird in der Werkstatt die Kurbelwelle mit einem entsprechenden Werkzeug gedreht und gemessen, welcher Druck am kalten Motor dabei innerhalb des jeweiligen Zylinders auftritt.


    Die Abweichung vom theoretischen Wert, den ein absolut dichter Zylinder erbringen würde, und ein zeitlicher Abfall, wenn man die Kurbelwelle in einer bestimmten Winkelstellung hält, sind Anzeichen für Undichtigkeiten. Das Ergebnis der Untersuchung bedeutet zweierlei: Zum einen führen Schäden oder Verschleiß an Ventilen, Ventilsitzen und ?tellern, Zylindern, Zylinderkopfdichtung, Kolben und ?ringen im Verdichtungstakt zum Durchblasen von Kraftstoff-Luft-Gemisch und haben verringerte Füllung, Leistungsverlust sowie je nach Art des Schadens Ölverdünnung, negative Einflüsse auf die Abgaszusammensetzung und anderes mehr zu Folge. Zum anderen ist das Ausmaß von Undichtigkeiten ein Indiz für die restliche Lebensdauer des Motors.



    Kompressionsdruck messen: Der Kompressionsdruck lässt erkennen, in wie weit Schäden der genannten Art vorliegen. Da im allgemeinen solche Schäden nicht an allen Zylindern gleichzeitig und in gleicher Größe auftreten, ist es weniger die absolute Höhe des Kompressionsdruckes als vielmehr die Gleichheit bei allen Zylindern bzw. das Maß evtl. Abweichungen einzelner Zylinder voneinander, was den mechanischen Motorzustand kennzeichnet. Zur Ermittlung des Kompressionsdruckes gibt es verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlicher Aussagekraft. Zu den ältesten Prüfmethoden zählt die mechanische Kompressionsdruckmessung durch die Zündkerzen- bzw. Glühkerzenöffnung mit einem speziellen Kompressionsdruckmesser. Weitere Möglichkeiten sind der Druckverlusttest, der Kurzschluss- oder Zylindervergleichstest und die elektrische Kompressionsdruckprüfung bzw. Wirkungsprüfung des Gaspolsters. Auch möglich ist eine vergleichende Messung des Kompressoinsdrucks, bei der der Motor mit dem bordeigenen Anlasser geschleppt, aber nicht angelassen wird. Dabei wird die Ungleichförmigkeit der Kurbelwellendrehung von der Motorsteuerung mit dem bordeigenen Sensor erfasst und ausgewertet. Die Messergebnisse werden dann über einen Diagnosecomputer angezeigt.



    Schlussfolgerungen aus dem Messergebnis: Wichtiger als die Höhe des Kompressionsdruckes ist die Gleichmäßigkeit innerhalb bestimmter Toleranzen. Überschreiten Abweichungen zwischen den einzelnen Zylindern beim Ottomotor 1,5 ? 2,2 bar bzw. beim Dieselmotor 2 ? 3 bar, liegt eine Undichtheit vor, die in aller Regel auf eine mechanische Beschädigung oder Verschleiß im Brennraum des Zylinders mit dem niedrigeren Messwert zurückzuführen ist. Zur genaueren Lokalisierung der Schadstelle ist an dem betreffenden Zylinder eine zweite Messung vorzunehmen. Zuvor ist durch die Kerzenbohrung des Zylinder etwas Öl in den Brennraum zu spritzen, um eine gute Abdichtung zwischen Zylinderwand und Kolbenringen zu erreichen. Ergibt die zweite Messung den gleichen Wert wie zuvor, so liegt die Schadstelle mit großer Wahrscheinlichkeit im Bereich der Ventile oder der Zylinderkopfdichtung. Führt dagegen die zweite Messung zu einem höheren Wert, so liegt wahrscheinlich ein Undichtheit an der Zylinderwand, an den Kolbenringen oder am Kolben des betreffenden Zylinders vor. Dieses Messverfahren des Kompressionsdrucks ist mit Vorbehalt als zuverlässig zu bezeichnen. Verlässlicher ist dagegen ein anschließender Druckverlusttest.


    Der Verdacht einer schadhaften Zylinderkopfdichtung erhärtet sich, wenn zusätzlich Spuren von Öl als gallertige Emulsion im Kühlwasser festgestellt werden.




    EY MÄNNERS WAS TUT MAN NICHT ALLES FÜR EUCH :avatar70195:

  • vielen Dank!
    die Abhandlung dieser Themen war (jedenfalls für mich) äußerst informativ und verständlich gestaltet.....
    ....und wieder was dazugelernt, man lernt nie aus!

  • es lebe das "www"


    wie sagt man doch immer:


    man muß nicht alles wissen, man muss nur wissen wo es steht.
    "de.wikipedia.orc" ist da immer klasse.



    sind immer gute und verständliche erklärungen.




    gruss fundolf

  • Weils gerade hier hin passt:


    Weiterer Indikator fuer defekte Zylinderkopfdichtung ist ein Test bei dem festgestellt wird, ob Abgase (CO) ins Kuehlwasser uebertreten.


    Sehr einfach, schnell, kostenguenstig (nahe "0") und zuverlaessig.


    Bei Luftkuehlung zwangslaeufig schwierig ;)


    Hat bei mir bisher - leider - gestimmt :avatar70195:

  • Darf ich´s trotz der schönen wortgewaltigen Abhandlung oben nochmal einfach ausdrücken? :) :


    Wenn z.b.: ein Verhältnis von 10:1 angegeben wird heisst das nichts anderes als dass eine Luftvolumen von z.b. 1000 cm³ auf ein Volumen von 100 cm³ zusammengedrückt wird. Liesse man die dadurch entstehende Hitze (enger aneinander liegende schwingende Moleküle erzeugen Reibungswärme) und die Strömungsverluste mal ausser acht wäre das ein Druck von 10 bar (1 bar ~ 101 kPa). Da die 1000 cm³ klar dem Umgebungsdruck ensprechen.


    Die enstehende Reibungswärme erhöht den Druck. Eine schlechte Zylinderfüllung durch Strömungsverluste verringern diese.


    Ich würde sagen, je höher der gemessene Druck an der oberen, von Kawa angegebenen Grenze liegt, umso besser.


    Das erklärt auch, warum unser Bock in grossen Höhen Leistung verliert. Der Umgebungsdruck und damit auch der max. Druck im Zylinder ist geringer. Hab das die Woche grad wieder am Timmelsjoch feststellen müssen.

    ---
    bye, Wolfgang
    ZRX Modell 2006, Bj.07

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